Spotlight: Green Planet Energy
Green Planet Energy – Livin‘ la vida Öko
1999 wurde die Greenpeace Energy eG als Mischung aus einer streitbaren NGO und einer Ökoenergiegenossenschaft gegründet. Ob mit Stromgewinnung nach härtesten sozio-ökologischen Kriterien, dem neuen Gastarif „proWindgas“ auf der einen Seite, oder mit zahlreichen Studien, durch welche GPE auf eklatante Miss-Stände hinweist. Die aktivistischen Wurzeln sind deutlich spürbar und fest in der DNA verankert.
Klimaschutz wird hier nicht als Bremse, sondern als Chance verstanden – für Innovation, nachhaltiges Wachstum und eine gerechte Zukunft für alle Menschen auf diesem wunderschönen Planeten. Wie passend, dass GPE seit 2021 Green Planet Energy heißt.
Carolin Dähling, Bereichsleitung Politik und Kommunikation
Im WEtell Spotlight sitzt heute Carolin. 2019 hat sie bei GPE als Praktikantin angefangen. Eigentlich nur, um sich die Organisation mal genauer anzusehen. Es scheint ihr dort ganz gut gefallen zu haben, leitet sie mittlerweile doch den Bereich Politik und Kommunikation. Ihr politisches Engagement fokussiert sie ganz darauf, die Energiewende nach vorne zu treiben. Alles aus der tiefen Überzeugung heraus, dass eine nachhaltige und saubere Energiezukunft möglich ist.
Klimaschutz ist Freiheitsschutz
Mit ca. 42.000 Genoss*innen ist GPE die größte Energiegenossenschaft Deutschlands. Derzeit beliefert sie ca. 200.000 Kund*innen mit Strom und Gas. Für den Ausbau der Erneuerbaren setzt GPE vor allem auf den Bau eigener Wind- und Solar-Parks, sowie den Einsatz neuer Elektrolyseure, die zur Herstellung grünen Wasserstoffs dienen.
Klimafreundliche Energien, in Deutschland produziert, geben uns eine solide Grundlage, um unabhängig und friedvoll leben zu können. GPE leistet hierzu einen starken Beitrag, ganz im Sinne der Menschen, die vor 25 Jahren eine Energiegenossenschaft für mehr grünen Frieden gegründet haben.
Hallo Carolin,
GPE steht für Green Planet Energy. Was macht ihr denn so genau und an wen richtet sich eure Dienstleistung?
Wir sind ein von Greenpeace gegründeter Ökostromanbieter. Inzwischen sind wir aber mehr als das, wir bieten umfängliche Lösungen an, um die Energiewende voranzubringen: Dazu gehören mehrere Stromprodukte, mit denen wir sowohl Privat- als auch Gewerbekund*innen mit echtem Ökostrom versorgen, aber unsere Kund*innen auch bei der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen unterstützen. Seit 2010 treiben wir die Energiewende auch über den Bau eigener Wind- und PV-Parks und Elektrolyseuren voran. Im Bereich der Wärme beraten wir Gemeinden zur kommunalen Wärmeplanung und Privatkund*innen rund um den Einbau von Wärmepumpen. Hier bieten wir besonders für den Einsatz in Bestandgebäuden viel Expertise. Denn auch dort ist der Einsatz technisch und wirtschaftlich möglich. Für die, die weiterhin auch auf Gasprodukte angewiesen sind, bieten wir mit unserem Tarif proWindgas ebenfalls eine Lösung an, die Energiewende durch die Förderung erneuerbarer Gase zu stärken. Außerdem sind wir von Anfang an politisch aktiv und haben eine eigene Abteilung, die sich mit dem aktuellen politischen Geschehen, wie zum Beispiel Gesetzesänderungen oder anderen Themen der Energiewende auseinandersetzt und hier sowohl die Öffentlichkeit informiert als auch mit Politiker*innen berät und konstruktive Vorschläge für gute Rahmenbedingungen für die Energiewende einbringt.
In einem Blogartikel sprecht ihr von „Öko Ultras seit 25 Jahren“.
Wie ist GPE entstanden? Und wie schafft ihr es unabhängig zu bleiben?
Greenpeace hat damals gemerkt, dass es keinen Ökostromanbieter gibt, der ihre strengen Kriterien zum Schutz des Klimas erfüllt, also haben sie kurzerhand selbst angepackt und uns, damals Greenpeace Energy, gegründet. Damit jede*r an der Energiewende partizipieren kann, wurden wir als Genossenschaft aufgestellt. Inzwischen zählen wir über 42.000 Genoss*innen und sind damit die größte Energiegenossenschaft Deutschlands. Alle Genossenschaftsmitglieder sind gleichgestellt und haben die gleichen Stimmrechte, unabhängig davon, ob jemand einen Anteil oder 200 Anteile hält. Wir können nicht aufgekauft werden, sind und bleiben also unabhängig.
Mit grün-bunt schlagenden Herzen hat die Belegschaft an der Happy Pride Werk in Hamburg teilgenommen
Warum heißt ihr nicht mehr Greenpeace Energy?
Wir sind ein Marktakteur und mischen uns als solcher in Politik, aber eben auch in das Marktgeschehen ein. Seit dem Herbst 2021 heißen wir Green Planet Energy. Auch mit neuem Namen bleibt es bei der engen inhaltlichen Verbundenheit mit Greenpeace und der hohen ökologischen Qualität unserer Produkte. Unsere Rolle müssen wir aber auch von der Rolle von Greenpeace als NGO differenzieren. Es kam in der Vergangenheit immer wieder zu Verwechslungen von Greenpeace als NGO und uns von Greenpeace Energy als Marktakteur. Wir tragen aber natürlich nach wie vor immer noch die DNA von Greenpeace in uns, und es besteht auch mit neuem Namen weiterhin eine enge Verbindung auch in der politischen Zusammenarbeit.
Die Energiewende insgesamt macht uns unabhängiger von fossilen Importen aus Ländern, deren Werte und Handlungen mit unseren im Konflikt stehen, wie etwa Russland aktuell. Letztes Jahr spendeten wir zum Beispiel nachhaltige beheizbare Wohncontainer an die Ukraine, um besonders zur Winterzeit sinnvolle Hilfe leisten zu können. Dazu kamen Solarmodule und Batteriespeicher, um einen unabhängigen und nachhaltigen Betrieb zu sichern. Ähnliche Projekte sind auch in Zukunft unter anderem mit Greenpeace geplant.
Das Projekt „Pro Windgas“ steht für Pionierarbeit für grünen Wasserstoff, was muss ich mir darunter vorstellen?
In Hamburg ist es selten ein Problem, dass zu viel Sonne scheint 😊 Aber ernst gemeint: Es ist technisch möglich, genau dann Wasserstoff zu produzieren, wenn wir sehr viel Erneuerbaren Strom aus Wind und Sonne haben. Es gibt momentan aber durchaus noch Herausforderungen, vor allem regulatorische Probleme, wie etwa Gesetze im Strommarkt, die diese flexible Produktion von Wasserstoff nicht genug anregen.
Dazu braucht es auch eine flexible Abnahme, deshalb speisen wir unseren produzierten Wasserstoff ganz flexibel ins Gasnetz und liefern ihn so an unsere Kund*innen im proWindgas-Tarif. Langfristig wird Wasserstoff aus unserer Sicht aber nicht für den Wärmesektor benötigt. Einige Sektoren, die sehr viel Strom benötigen und nur schwierig direkt versorgt werden können, wie etwa, Industrie und Fernverkehr, brauchen Wasserstoff als Energieträger. Auch im Stromsektor kann Wasserstoff dabei helfen, die Versorgungssicherheit stets aufrecht zu halten. Im Wärmesektor darf die Produktion und Nutzung von Wasserstoff aber auf keinen Fall dafür sorgen, dass wir die notwendigen Investitionen für eine effiziente Wärmeversorgung tätigen und die effizienteste Art der Wärmebereitstellung ist und bleibt die Wärmepumpe.
Konkreter zu unserem proWindgas Produkt. Es ist 2011 gestartet, um grünen Wasserstoff als wichtigen Baustein der Energiewende zu fördern. Dafür produzieren wir Wasserstoff in eigenen Elektrolyseuren, nehmen Wasserstoff aus anderen Elektrolyseuren ab und leisten politische Arbeit. Mit Erfolg: Inzwischen ist in der Politik und in der breiten Öffentlichkeit angekommen, dass Wasserstoff wichtig ist.
Wir mischen uns weiter in die Debatte ein, um einen sinnvollen Einsatz und eine erneuerbare Produktion von Wasserstoff zu fordern.
Seit 3 Jahren setzen wir im Tarif auch vermehrt auf Biogas, da wir das Ziel haben, bis 2027 unser komplettes Gasprodukt auf 100 % erneuerbare Gase umzustellen; das ist sehr ambitioniert. Inzwischen haben wir 35 % Biogas im Mix und wollen im nächsten Jahr auf 50 % steigern.
Öko Ultras seit Gründung – die aktivistischen Wurzeln von GPE demonstrieren die Mitarbeitenden immer wieder. Z. B. in Lüzerath.
In der Energiegewinnung gab es immer wieder erstaunliche Ideen.
Was ist die bisher dümmste, skurrilste oder gefährlichste, von der du gehört hast?
Die Atomenergie ist teuer und brandgefährlich. Denn das Endlager-Problem ist in keinem einzigen Land gelöst. Den Müll immer wieder nur in Salzminen zu lagern, funktioniert nicht, die Minen sind nicht mal halb so lange sicher, wie der Müll strahlt! Noch dazu der gefährliche Transport dessen und natürlich die Gefahr, dass mit einem Kraftwerk etwas passiert. Ein Thema bei dem wir auch immer wieder mit Greenpeace zusammenarbeiten, um auf die Gefahren aber auch den fehlenden Nutzen von Atomenergie im Energiesektor hinzuweisen.
Kernfusionsreaktoren sind eine ferne Zukunftstechnologie, deren kommerzielle Nutzung und breite Verfügbarkeit noch in den Sternen steht. Ein Luftschloss also, dass die tatsächliche Umsetzung der Energiewende ausbremsen und gefährden kann.
Sauberer redundanter Strommix.
Wie schaut der genau aus deiner Meinung nach?
Ein sauberer Strommix kommt zu 100 % aus Erneuerbaren Energien. Wind- und Sonnenlose Momente gibt es tatsächlich deutlich weniger, als immer befürchtet wird, die PV-Anlagen von heute können auch an bewölkten Tagen Strom erzeugen und wir Norddeutschen wissen, hier weht fast immer Wind. Dennoch gibt es natürlich diese Momente, wie Anfang November wo wir von einer Dunkelflaute sprechen: kaum Sonne, kaum Wind. Um diese Momente kostengünstig und erneuerbar zu überbrücken, hilft uns zunächst ein gutes europäisches Stromnetz, denn wenn bei uns kein Wind weht, weht er vermutlich in einem anderen europäischen Land. Speichertechnologien sind für solche Zeitpunkte aber auch wichtig. Da Batteriespeicher eher für kurzfristige Speicherung geeignet sind, brauchen wir hierfür tatsächlich langfristige Speicher wie Biomasse oder Wasserstoff. Wir arbeiten mit unseren eigenen Elektrolyseuren an Speicherung und der Verwendung von grünem Wasserstoff, unterstützen außerdem die Produktion von hochwertigem Biogas und sind auch Mitbetreiber eines Batteriespeichers.
Eure Website spricht davon, dass Green Planet Energy „von bewohnbaren Planeten“ empfohlen wäre. Bisher kennen wir nun unseren eigenen.
Was hältst du von den Terraforming Ideen von „Hyper-Realisten“ wie Elon Musk, oder Jeff Bezos.
Wir sollten uns auf das konzentrieren, was wir haben, unsere Erde. Ein wunderschöner Planet, der sich, wenn er entlastet wird, auch selbst erholen kann und natürlich noch mehr mit unserer Hilfe, beispielsweise durch Aufforstung oder Wiedervernässung von Mooren. Es gibt keinen Planeten B, insbesondere nicht für die heutigen aber auch für die zukünftigen jungen Generationen.
Das letzte Wort gehört dir. Was willst du gerne loswerden / unseren Leser*innen mitgeben?
Jede Person kann Teil der Energiewende werden und damit das Klima schützen. Echter Ökostrom ist ein erster Schritt in diese Richtung! Auch abgesehen davon freuen wir uns über jede*n, der:die etwas gegen den Klimawandel tut. Noch besser geht das in der Gemeinschaft, z. B. in einer Energiegenossenschaft, in der man vor Ort etwas bewegen kann. Gebt die Hoffnung nicht auf. Alles, was wir bewegen, zählt und verändert Dinge: Jedes Zehntel Grad zählt.
Vielen lieben dank Carolin. Und liebe Grüße an das ganze GPE Team.
Werdet GPE Kund*in
Alle WEtell Kund*innen, die zu Green Planet Energy wechseln, erhalten einen Wechselbonus in Höhe von 50 Euro. Der Wechsel geht einfach und schnell online unter www.gp.de/wetell. Dank sinkender Beschaffungspreise kann GPE zudem seine Tarife ab Januar 2025 um mehr als 10 % günstiger anbieten – und das, obwohl gleichzeitig die staatlichen Umlagen leicht steigen. Als Energiegenossenschaft arbeitet GPE nicht profitmaximierend. Kostensenkungen werden daher immer an die Kund*innen weitergegeben. Ein weiterer guter Grund für den Wechsel!
Das WEtell Spotlight
Unsere Bühne steht allen Helden der Nachhaltigkeit offen: Dauerbrennern, Newcomern und Evergreens.
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