Welche Probleme verursacht die Smartphone Herstellung?

Oder andersherum gefragt – Gibt es denn überhaupt ein Problem in der Smartphone Herstellung?
Und die Antwort ist ja, eigentlich sogar gleich drei:
– Ressourcenabbau
– Energieverbrauch
– Elektronikschrott

Wieso und warum, erklären wir dir hier.

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Impact – Viel Kleinvieh macht auch Mist

Unsere Smartphones sind aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken und da wundert es nicht, dass allein in Deutschland 67 Mio. Smartphones aktiv genutzt werden1.
Und selbst wenn die Geräte so klein und unscheinbar daherkommen, schon allein durch die schiere Menge haben sie einen großen Einfluss auf die Umwelt

Wenn du dir dann noch klar machst, dass die meisten Deutschen ihr Smartphone spätestens nach 2 Jahre wechseln, dann wird die Zahl an produzierten Smartphones allein für Deutschland echt groß. Also eine ganz schöne Menge Verbesserungspotenzial.

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Ressourcen Abbau

Dein Smartphone ist inzwischen ein echter Alleskönner. Damit dein Gerät so effizient funktionieren kann, werden sehr hochwertige Materialen dafür verarbeitet, sogenannte „seltene Erden“. Auch Metalle wie Gold oder Lithium werden benötigt, damit die Prozessoren im Inneren des Phones schnell funktionieren.

Ein Problem dieser Rohstoffe ist ihre Endlichkeit. Denn auch von ihnen gibt es nur eine begrenzte Menge auf dem Planeten.
Genauso beunruhigend sind die Bedingungen, unter denen diese Rohstoffe abgebaut werden.
Umweltschädlich ist dabei das hohe Maß an Wasser und Strom sowie die Treibhausgase, die während der Raffinade freigesetzt werden.
Besonders problematisch für die Arbeiter*innen vor Ort sind dabei die schwefelhaltigen, teilweise auch radioaktiven Abgase.
Außerdem sind an den Abbau von seltenen Erden leider in den meisten Fällen furchtbare Arbeitsbedingungen geknüpft. Dass dort Zwangsarbeiter*innen und Kinder unter traumatisierenden Bedingungen arbeiten müssen, ist kein Geheimnis3,4,5.

Mit diesem Hintergrund ist es also noch abstruser, dass wir so wenig Wert auf lange Nutzung oder das korrekte Recycling unserer Smartphones legen. Denn die seltenen Erden gehen im Handy ja nicht verloren. Das sogenannte „Urban Mining“, also die Gewinnung von Rohstoffen aus gebrauchten Elektrogeräten ist deshalb eine Lösung, die wir unbedingt noch stärker umsetzen müssen.

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Energieverbrauch

Betrachtest du den Energieverbrauch deines Smartphones auf die gesamte Nutzungsdauer, kannst du das Akkuladen quasi vernachlässigen.
Mit Abstand die meiste Energie verbraucht dein Smartphone schon bevor es zu dir kommt, nämlich in der Produktion.

Der eben erwähnte Abbau von Rohstoffen so wie die Produktion der Einzelteile benötigen so viel Energie, dass der spätere Stromverbrauch im Vergleich dazu verschwindend gering wird.
In diesem Fakt steckt eine besonders wichtige Information: Die Nutzungsdauer entscheidet darüber, wie nachhaltig dein Smartphone ist!
Weil jede Produktion eines neuen Gerätes so viel Energie benötigt, ist es umso wichtiger die Smartphones so lange zu nutzen wie nur möglich.

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Elektroschrott

Ganz, ganz wichtig: Smartphones gehören nicht in den Restmüll. Denn wenn Elektronik auf dem Müllberg landet, können Giftstoffe wie Blei, Quecksilber und Cadmium in den Boden und ins Grundwasser gelangen.

Doch selbst die Mengen, die korrekt als Elektroschrott deklariert werden, werden nicht immer korrekt recycelt.
Ein Teil des Schrotts wird nach Übersee verfrachtet und dort auf Müllplätzen verbrannt.

Wichtig ist auch zu verstehen, dass Recycling bei Elektroschrott möglich ist, aber auch nicht für alle Stoffe gleich einfach umsetzbar. So beschränkt sich in Deutschland das Recycling bisher auf große Mengen von Metall, z.B. aus Waschmaschinen. Eisen, Stahl, Kupfer oder Aluminium können recht leicht rückgewonnen werden.
Bei Smartphones sieht das aber schon viel schlechter aus. Denn von dem seltenen Erden wird weniger als ein Prozent recycelt. Der Anteil in den einzelnen Geräten ist klein und der Rückgewinnungsprozess komplex. Für die Industrie ist das, im Vergleich zum eigentlich viel zu billigen Neukauf der Rohstoffe, leider total uninteressant6,7.

Die beste Lösung also: Geräte reparieren, möglichst lange nutzen und Elektroschrott vermeiden.

Unser Kooperationspartner Fairphone hat zu dem Thema übrigens auch ein unterhaltsames Video gemacht.

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